Geblitzt: Die Zentrale Bußgeldstelle Gransee feiert ihr 20-jähriges Jubiläum
Die Zentrale Bußgeldstelle Gransee des Land Brandenburg feiert derzeit das 20 jährige Jubiläum. Nach eigenen Angaben wurden rund 19,5 Millionen Delikte durch die Zentrale Bußgeldstelle der brandenburgischen Polizei in Gransee in den vergangenen 20 Jahren bearbeitet. So kamen allein im Jahr 2015 über 43 Millionen Euro für ca. 1,5 Millionen Verkehrsverstöße zusammen. Natürlich sei dies aber keine „Abzocke“, sondern diene der Verkehrssicherheit, erklärte der Innenminister.
Geblitzt, Alkohol, Rotlichtverstoß, Abstandsverstoß, Handyverstoß…
Nach einer Vorlage des Innenministeriums ist das Vorgehen gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkoholmissbrauch oder andere Verkehrsdelikte zielführend. Vor 20 Jahren sollen in Brandenburg noch über 650 Verkehrstote gezählt worden sein. Im vergangenen Jahr waren es noch unter 180 Getötete.
„Der deutliche Rückgang der Zahl der Verkehrstoten in dem Zeitraum ist vor allem auch ein Ergebnis der flächendeckenden Verkehrsüberwachung der Polizei und der damit verbundenen konsequenten Ahndung von Verkehrsverstößen durch die Zentrale Bußgeldstelle“, sagte Schröter.
Bekanntermaßen ist Post aus Gransee allerdings für viele Autofahrer selten eine erfreuliche Nachricht. Die Zentrale Bußgeldstelle ging 1996 in Betrieb – und soll im ersten Jahr lediglich 100 000 Verstöße zu ahnden gehabt haben. Die Papierakten wurden 2004 durch Computersysteme ersetzt. Mittlerweile ist die Behörde derart fortschrittlich, dass Betroffene die eigenen Messung online betrachten können. Auch haben Betroffene, nachdem sie geblitzt worden, die Möglichkeit, sich online zur Sache einzulassen und sich ggf. als Fahrzeugführer bekannt zu geben. Ob davon Gebrauch gemacht werden sollte, sollte ggf. mit einem Rechtsanwalt abgeklärt werden. Unsere Verkehrsrechtsexperten bieten seit Jahren eine kostenlose Ersteinschätzung an und geben Betroffenen so einen ersten Überblick über die Messung inklusive Informationen zur Messstelle und zur Messung selbst.
Geblitzt ganz im Sinne des Haushalts und der Verkehrssicherheit
Dass nicht nur zum Zwecke der Verkehrssicherheit geblitzt wird, ist nicht ganz unbekannt. So wird das Geld der Kraftfahrer fest im Haushalt eingeplant. Im Jahr 2015 sollen die geschätzten Einnahmen allerdings um rund drei Millionen Euro verfehlt worden sein.
Natürlich gelten Tempoverstöße als Hauptursache für die schweren Unfälle im Land, so dass es generell durchaus gerechtfertigt ist, wenn geblitzt wird.
Die Polizei in Brandenburg setzt dabei vor allem auf mobile Blitzanlagen. Gerade hier lohnt ein Blick auf die Messung. Neben der Messung selbst ist stets der Messort kritisch zu hinterfragen. Wird hier zum Beispiel unmittelbar hinter einem Verkehrszeichen geblitzt, so sollte überprüft werden, ob ggf. Richtlinienverstöße vorliegen. Teilweise lohnt auch der Blick in die verkehrsrechtlichen Anordnungen. So kommt es zur Überraschung aller manchmal vor, dass Verkehrszeichen ohne behördliche Genehmigung platziert werden. So wurde unter anderem erst vor einem Jahr aufgedeckt, dass die Geschwindigkeit auf der BAB 115 kurz vor Berlin (Dreilinden) seit Jahren ohne rechtmäßige verkehrsrechtliche Anordnung auf 100 km/h reduziert wurde.
Die Kanzlei Prof. Dr. Streich & Partner verteidigt im Verkehrsrecht insbesondere im Land Brandenburg und Berlin.
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